Vortrag „Den Tätern auf der Spur – was macht eigentlich die Kriminaltechnik?“ am 29. März

 Im Rahmen des 23. „Mosbacher Symposiums“, der regelmäßigen Tagung der Gesellschaft für Toxikologische und Forensische Chemie (GTFCh), lädt diese am Mittwoch, den 29. März um 20 Uhr in der Alten Mälzerei in Mosbach zu einem Vortrag ein.

Symbolbild Veranstaltung (Foto: iStock.com/Robert Pavsic)

Im Rahmen des 23. „Mosbacher Symposiums“, der regelmäßigen Tagung der Gesellschaft für Toxikologische und Forensische Chemie (GTFCh), lädt diese am Mittwoch, den 29. März um 20 Uhr in der Alten Mälzerei in Mosbach zu einem Vortrag ein. Die Tagung, bei der Forensiker und Wissenschaftler aller Couleur erwartet werden, findet vom 30. März bis 1. April im Kultur- und Tagungszentrum Alte Mälzerei statt.
 
Die GTFCh zählt im Bereich der forensischen Wissenschaften zu einer der bedeutendsten Fachgesellschaft Europas. Die Mitglieder sind tätig an Hochschulen, außeruniversitären Forschungseinrichtungen, in Kriminalämtern und Unternehmen der freien Wirtschaft. Seit vielen Jahren sind die Wissenschaftler und Mediziner der Großen Kreisstadt treu und halten hier im Zweijahresrhythmus ihr „Mosbach-Symposium“ ab. Traditionell wird die Tagung mit einem Vortrag für die Mosbacher Öffentlichkeit eingeleitet. Die diesjährige Referentin Dr. rer. nat. Andrea Jacobsen-Bauer ist Leiterin des Kriminaltechnischen Institutes des Landeskriminalamtes Baden-Württemberg. „Den Tätern auf der Spur - was macht eigentlich die Kriminaltechnik?“ lautet der Titel des Vortrags, der schon erahnen lässt, dass sich ein realer Fall nicht in 45 Minuten abzüglich Werbepausen lösen lässt und stattdessen oft minutiöse und zeitaufwändige Untersuchungen notwendig sind.
 
Andrea Jacobsen-Bauer studierte Chemie an der Universität Hamburg und promovierte an der Universität Stuttgart. Sie hatte nach der Promotion noch eine Forschungsstelle an der Universität Stuttgart und wurde nur zufällig auf die Stellenausschreibung des Landeskriminalamtes aufmerksam. Es war die einzige Bewerbung, die sie je schreiben musste. Am Freitag noch an der Uni und am Montag beim LKA. Zunächst als Sachverständige für Betäubungsmittelanalytik, später als Leiterin der Toxikologie, dann Bereichsleiterin Chemie und technische Untersuchungen und jetzt Abteilungsleiterin des Kriminaltechnischen Institutes.
Bei jeder Sonderkommission im Land, bei jeder schwerwiegenden Straftat oder schweren Unfall ist die Kriminaltechnik ein entscheidender Faktor und sehr häufig der Schlüssel zum Erfolg. Die Kriminaltechniker liefern oft den entscheidenden objektiven Nachweis. Der große Vorteil ist: Spuren haben kein Zeugnisverweigerungsrecht, keine verzerrte Wahrnehmung und kein schlechtes Gedächtnis. Es sind objektive, stumme Zeugen, die es zu finden gilt.
 
„Die Entwicklungen in der Wissenschaft gönnen uns keine Atempause. Der wissenschaftliche Fortschritt, neue Technologien und die Digitalisierung sind hilfreich, gleichzeitig wächst damit auch die Komplexität der Aufgaben“, so Dr. Andrea Jacobsen-Bauer, die die große Vielfalt des Arbeitsgebietes, das Zusammenarbeiten vieler unterschiedlicher Disziplinen als besonders reizvoll empfindet. Chemiker, Biologen und Physiker arbeiten Hand in Hand mit den Ermittlungsbeamten, um einen Fall zu lösen. „Auch wenn man mit fast 280 Mitarbeitern, fünf Fachbereichen, 16 Fachgruppen, ca. 30.000 Gutachtenaufträgen mit mehr als 100.000 Asservaten als KTI-Leitung (leider) nicht mehr bis ins Detail in jedem Arbeitsbereich drinstecken kann, lernt man auch nach 33 Jahre noch jeden Tag was dazu. Es ist immer spannend, nie langweilig und oft endet der Tag anders als geplant, weil wieder ein dringender Fall reingekommen ist.“
 
Vorgestellt werden in diesem Mosbach-Vortrag spannende Fälle, die ohne die Kriminaltechnik nicht lösbar gewesen wären. Dabei wird den Zuhörer*innen sicher auch bewusst, dass die Realität – wie so oft – nicht ganz so ist, wie sie im abendlichen Fernsehkrimi dargestellt wird.