BBW-Azubis am Wettbewerb "Jüdisches Leben" beteiligt

Die Auszubildenden des Berufsbildungswerks Mosbach-Heidelberg haben sich am Schulwettbewerb „Jüdisches Leben in Deutschland – Eine Quelle der Vielfalt“ beteiligt und stellten die Ergebnisse im Rathaus Mosbach vor.

Erarbeitete Materialien des BBW, (c) Stadt Mosbach

"Jüdisches Leben in Deutschland – Eine Quelle der Vielfalt" - so lautete der Titel des Schulwettbewerbs, den die Initiative Toleranz im Netz zusammen mit ihren Partnern ins Leben gerufen und umgesetzt hat. Schülerinnen und Schüler ab der 8. Klasse waren aufgerufen, sich mit dem aktuellen jüdischen Leben zu beschäftigen und ihre Erfahrungen in geeignete Projekte umzusetzen. Über 60 Filme, Zeichnungen, Skulpturen, Präsentationen, Podcasts und viele andere tolle Formate mehr erreichten die Initiative im Laufe der Zeit. Das Siegerprojekt bzw. die fünf besten Projekte wurden im Foyer des Landeskriminalamts Baden-Württemberg geehrt. Auch wenn es nicht für alle Teilnehmenden zu einer Auszeichnung gereicht hat, sind doch alle Beteiligten Sieger, denn sie alle setzen ein Zeichen gegen vorurteilsgeleiteten Hass und Antisemitismus.

Zu dem Vor-Ort-Termin im Rathaus bei Oberbürgermeister Julian Stipp brachten die Auszubildenden in Begleitung von Pfarrer Richard Lallathin und BBW-Leiter Dr. Martin Holler ihre erarbeiteten Materialien mit: Darunter eine Miniatur-Schriftrolle, eine handgenähte Kippa sowie ein Würfel mit den Daten jüdischer NS-Opfer aus der Johannes-Diakonie. Die Azubis aus den Abteilungen Holz, Metall und Hauswirtschaft konnten bei der Gestaltung der Gegenstände jeweils ihre handwerklichen Fähigkeiten einbringen. 

Nach Erläuterungen der jungen Menschen zu ihren Arbeiten ging es gemeinsam mit OB Stipp zum Synagogenplatz. Diesen sowie den Maria-Zeitler-Pfad auf dem Gelände der Johannes-Diakonie, den jüdischen Friedhof, das ehemalige Wohnhaus einer jüdischen Familie sowie das Mahnmal zur Erinnerung an die Deportation badischer Jüdinnen und Juden in Neckarzimmern hatte die Gruppe bereits zuvor besucht. OB Stipp betonte, dass es wichtig sei, zu den Themen Ausgrenzung und  Religion Im Gespräch zu bleiben, im Dialog Lösungen zu finden und über (Meinungs-)Grenzen hinweg zusammenzuarbeiten. Dafür sei das Projekt eine sehr gute Grundlage. 

Synagogenplatz, (c) Stadt Mosbach

Im sogenannten Blauen Salon ging man gemeinsam der Frage nach, ob die gezeigte Galerie der Bürgermeister der letzten 100 Jahre überarbeitet werden müsse, da hier auch Fotos der NS-Bürgermeister zu sehen sind. Eine Idee fand einen großen Konsens: die Namen der Amtsträger aus den 30er und 40er Jahren sollen um eine Erläuterung über ihren NS-Hintergrund ergänzt werden.

BM-Galerie im Rathaus, (c) Stadt Mosbach