Rathaus leuchtet für "Cities for life"-Aktionstag

Am Donnerstag, den 30. November, findet der alljährliche Aktionstag "Cities for Life – Städte für das Leben/Städte gegen die Todesstrafe“ statt und das Mosbacher Rathaus setzt von 16 bis 18 Uhr ein leuchtendes Zeichen.

Rathaus leuchtet, (c) Stadt Mosbach

Auf Initiative der Gemeinschaft Sant´Egidio und in Zusammenarbeit mit anderen Organisationen findet der 21. Internationale Aktionstag „Cities for Life – Städte für das Leben/Städte gegen die Todesstrafe“ am Donnerstag, den 30. November statt, um eine weltweite Abschaffung der Todesstrafe zu erreichen. Mosbach nahm 2020 das erste Mal an dieser Aktion teil und möchte auch dieses Jahr wieder ein sichtbares Zeichen setzen, indem von 16 bis 18 Uhr das Rathaus beleuchtet wird.
 
Der internationale Tag „Cities for Life” ist seit 2002 die weltweit größte Mobilisierung von Städten und Bürgern, die an die Achtung der Menschenrechte auch in schwierigen Situationen appelliert. Alleine in Deutschland haben sich in den vergangenen Jahren fast 300 Städte (darunter viele Großstädte wie Berlin, Hamburg, Stuttgart, Bremen, Köln, Leipzig, Düsseldorf, Frankfurt, Dortmund) beteiligt. Die entschiedene Ablehnung der Todesstrafe zeigt, dass wir die Würde jedes Menschen anerkennen und akzeptieren.
 
In den vergangenen Jahren konnten schon Erfolge auf dem Weg der Abschaffung der Todesstrafe erzielt werden. Im Dezember 2020 hat die Generalversammlung der Vereinigten Nationen zum wiederholten Mal eine Resolution über ein universales Moratorium der Todesstrafe mit noch größerer Zustimmung als in den vorherigen Jahren verabschiedet. Auch in diesem Jahr ist man dem Ziel ein bisschen nähergekommen. Am 25. Juli stimmte das ghanaische Parlament für eine Änderung des Strafgesetzes, mit der die Todesstrafe für Verbrechen wie Mord, Völkermord, Piraterie und Schmuggel abgeschafft wird. Komplett aus dem Gesetz gestrichen ist sie jedoch noch nicht. Weitere wichtige Schritte zur Änderung des Strafrechts machten auch Malaysia und Niger.
 
Doch das Aktionsbündnis ist dem Ziel eben nur nähergekommen und hat es noch nicht erreicht. Nicht selten entsprechen Todesurteile nicht dem tatsächlichen Ausmaß der Tat, sondern der Beweggrund für die Verurteilung ist meist von Diskriminierung der Ärmsten und Schwächsten geprägt. Die Hinrichtung wird oft auch vollzogen, wenn die Tat schon mehrere Jahrzehnte in der Vergangenheit liegt und der Verurteilte sich seitdem positiv entwickelt hat, wie es erst diesen November in Texas der Fall war. Auch können regimekritische Äußerungen zu Todesurteil und Hinrichtung führen. Daher bleibt die Bedeutung dieses globalen Einsatzes weiterhin groß.
 
Die Gemeinschaft Sant´Egidio ist eine christliche Laienbewegung in ca. 70 Ländern der Welt, die sich für Frieden und Gerechtigkeit einsetzt. Seit 1998 engagiert sie sich gegen die Todesstrafe und setzt sich mit der World Coalition against the Death Penalty für Ihre universale Abschaffung ein. Sie hat 2002 die Aktion „Cities for life – Städte für das Leben/Städte gegen die Todesstrafe“ ins Leben gerufen. Der 30. November wurde als Aktionstag gewählt, weil an diesem Tag im Jahre 1786 das Großherzogtum Toskana als erster Staat der Welt Folter und Todesstrafe für abgeschafft erklärte.
 

(Erstellt am 20. November 2023)