Qualifizierungsprogramm für Schulkindbetreuende

VHS und Stadt Mosbach haben vor dem Hintergrund des nahenden Ganztagesanspruchs ein Qualifizierungsprogramms für Schulkindbetreuer*innen aufgesetzt.

Symbolbild Kinder, (c) iStock.com, Elena Vagengeym

Zum 01.08.2026 tritt der Rechtsanspruch auf Ganztagesbetreuung für Grundschulkinder in Kraft. Zunächst gilt dieser für die Schülerinnen und Schüler der ersten Klassen, es folgen die weiteren Klassen bis schließlich 2029 jedes Grundschulkind ein Anrecht auf eine ganztägige Betreuung haben soll. Volkshochschule und Stadt Mosbach haben gemeinsam ein Projekt initiiert, das Betreuungskräfte für dieses Angebot weiter qualifiziert. In mehreren Modulen werden theoretische Grundlagen, Grundsätze des pädagogischen Handelns, konzeptionelle spezifische Themen sowie praktische Inhalte vermittelt. 

„Kinder sollen nicht nur verwahrt werden, sondern mit einem qualitätshaften und sinnvollen pädagogischen Konzept betreut werden", ist Oberbürgermeister Julian Stipp überzeugt. "Und um hochwertige Betreuungs- und Bildungsangebote zu gewährleisten, braucht es qualifizierte Schulkindbetreuungskräfte". Da von Landesseite noch kein Programm für eine Weiterbildung der Betreuenden auf den Weg gebracht worden ist, haben die Verantwortlichen bei der Stadt Mosbach in Kooperation mit der Volkshochschule selbst ein Programm gestrickt. Mit einer modularen Fortbildung geht man ab Anfang Februar die (Weiter-) Qualifizierung von zunächst 21 bei der Stadt beschäftigten Betreuungskräften an. Den Löwenanteil der Wissensvermittlung übernehmen dabei Referentinnen der Volkshochschule, die bereits reichlich Erfahrungen mit einem ähnlichen, seit zwei Jahren in Wiesloch und Walldorf laufenden Programm gesammelt haben. Das erste Modul gestalten Mitarbeitende der Stadt Mosbach, dabei geht es um Themen wie Gesundheitsmanagement oder auch Datenschutz. Am Ende sollen den Schulkindbetreuenden zusätzliche Instrumente für eine qualifizierte Betreuung zur Verfügung stehen. Wenngleich OB Stipp betont: „Die machen unter schwierigen Bedingungen bereits jetzt einen tollen Job.“

Den Vorzeigecharakter des neuen Programms hebt Dr. Katrin Sawatzki, Leiterin der Volkshochschule Mosbach, vor: „Das ist tatsächlich ein Angebot, dass es bislang noch kaum anderswo gibt und von dem am Ende alle Schülerinnen und Schülern bei gleichen Chancen profitieren könnten."

Stipp bedauert, dass das Land noch nicht aktiv geworden ist bzw. die nötigen finanziellen Mittel noch nicht bewilligt hat, sieht es aber auch als richtig und wichtig an, vor Ort voranzugehen, um dem eigenen Qualitätsanspruch bei der Betreuung von Schulkindern gerecht zu werden. Mosbach gehört damit zu den wenigen Kommunen im Land, die solch eine Qualifizierung eigeninitiativ anbieten. Rund 2500 Euro investiert die Stadt pro Modul (es gibt insgesamt sechs). Zudem muss noch einiges an baulichem Invest getätigt werden, um für den Ganztagesanspruch 2029 umfassend gewappnet zu sein. 

Informationen zu dem Programm finden sich in einem Flyer (267 KB).