Hochwasser am Neckar - Infos, Tipps & Hilfe-Plattform

Update 6. Juni. Der Pegel geht weiter zurück. Bitte informieren Sie sich aktuell. Hilfe-Plattform eingerichtet.

Symbolbild Hochwasser, (c) iStock.com, Animaflora

Das Wichtigste in Kürze:

Feuerwehr Neckarelz-Diedesheim: Tel. 7474 (im Notfall 112)

Aktueller Stand des Neckar (Pegel Gundelsheim): Hochwasser-Vorhersagezentrale: www.hvz.baden-wuerttemberg.de

Hilfe-Plattform für Hochwasserbetroffene: Für alle vom Hochwasser betroffenen Mosbacher*innen stellt die Stadt Mosbach eine Plattform zur Verfügung, auf der Gesuche in der Rubrik "ICH SUCHE" (z.B. "Trocknergerät gesucht") veröffentlicht werden können. In der Rubrik "ICH BIETE" können Angebote eingetragen werden. Die Kontaktaufnahme erfolgt nicht über die Stadt Mosbach, sondern ähnlich wie bei Online-Flohmärkten direkt zwischen den Suchenden und Anbietenden. Die Plattform wird am 21.06.2024 offline geschalten.

Kostenlose Energieberatung für Betroffene durch die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg (PM vom 12.06.2024):
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­Überschwemmungen und Starkregen haben auch in Baden-Württemberg großen Schaden angerichtet. Sind Heizung oder Fassade durch das Hochwasser beschädigt, hilft die Energieberatung der Verbraucherzentrale ab sofort mit einer kostenlosen und unbürokratischen Beratung vor Ort.
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­Verbraucher:innen erhalten bei diesem Vor-Ort-Termin zunächst eine erste Einschätzung zum Ausmaß der Schäden an Heizung und Fassade. Muss die Heizung getauscht werden, geben die Energieberater:innen dann einen Überblick über technisch sinnvolle Lösungen und Fördermöglichkeiten. Ist die Fassade beschädigt, beraten die Fachleute dazu, wie das Gebäude getrocknet und energiesparend saniert werden kann.

Betroffene können unter der kostenlosen Hotline 0800 – 809 802 400 einen Termin für eine Vor-Ort-Beratung vereinbaren. Wichtig ist es dabei anzugeben, dass sie vom Hochwasser betroffen sind. So werden sie bei der Terminvergabe entsprechend berücksichtigt und der normalerweise anfallende Eigenanteil in Höhe von 30 Euro entfällt. Diesen übernimmt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.
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Fragen rund um Sanierung und Heizungstausch beantworten die Energie-Fachleute der anbieterunabhängigen Energieberatung der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Individuelle Beratungstermine können bundesweit kostenfrei unter 0800 – 809 802 400vereinbart werden. Die Energieberatung der Verbraucherzentrale wird gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.
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Update: 6. Juni, 8 Uhr:
Der Pegel Gundelsheim liegt bei 3,34 m. 


Update 5. Juni, 8 Uhr
Der Pegel Gundelsheim liegt mittlerweile bei 3,75 m und nähert sich dem Grenzwert von 3,40 m. Die Stadt Mosbach schaltet eine Hilfe-Plattform für Hochwassergeschädigte.

Bitte beachten Sie die folgenden Hinweise:
Wenn das Wasser weicht
- Beginnen Sie mit den Abpumparbeiten im Haus erst, wenn Sie sicher sind, dass der Grundwasserspiegel ausreichend gesunken ist: Sie beschädigen ansonsten die Bodenwanne des Hauses.
- Machen Sie eine Bestandsaufnahme und fotografieren Sie die Schäden für die Versicherung.
- Räumen Sie Wasserreste und Schlamm aus dem Haus.
- Trocknen Sie die Räume so schnell es geht, um Bauschäden oder Schimmel zu vermeiden.
- Nutzen Sie Heizgeräte für das Trocknen.
- Lassen Sie die Elektrik, Heizöltanks und in besonderen Fällen die Baustatik vom Fachmann überprüfen.
- Wenn Schadstoffe wie Farben, Lacke, Pflanzenschutzmittel, Benzin, Öl etc. freigesetzt wurden, benachrichtigen Sie die Feuerwehr.
- Schmutzige, kaputte Möbel und verdorbene Lebensmittel gehören nicht einfach in den Hausmüll, sondern müssen fachgerecht entsorgt werden.
- Essen Sie kein Obst, Gemüse und Salat aus überschwemmten Gebieten.
- Vonseiten der Stadt Mosbach wird ein Container bereitgestellt.

Update 4. Juni, 8 Uhr.
Der Pegel Gundelsheim steht bei 5,79 m. In der weiteren Vorhersage wird der Wasserstand weiter fallen.

Bauhof und Feuerwehr sind dabei, schrittweise Keller auszupumpen, verunreinigte Straßen und Plätze zu reinigen und Straßensperrungen aufzuheben.

Pegel 2024-06-04

Update 3. Juni, 10 Uhr:

Nach der aktuellen Lagebesprechung mit OB Stipp, BM Rickenbrot sowie Vertretern von Feuerwehr, Bauhof und Ordnungsamt gibt es folgende Informationen für die Bevölkerung:

  • Der Pegel Gundelsheim liegt seit gestern Nacht konstant bei +/- 7,75 m. Es wird damit gerechnet, dass der Pegel ab den Mittags- oder Abendstunden sinkt. Voraussichtlich morgen müsste fast wieder Normalbetrieb sein.
  • Die Alte Brückenstraße ist vollgelaufen, auch andere Straßen sind ganz oder teilweise betroffen. In der Bahnhofstraße ist aufgrund aufsteigendem Grundwasser der Abschnitt nach dem Kreisverkehr/Kino voll gesperrt. Die Straße ist über Umleitung erreichbar. Beim Friedhof ist frei. Bitte beachten Sie jeweils die örtlichen Absperrungen!
  • Die Feuerwehr war in den Morgenstunden in der überfluteten Brückenstraße mit dem Schlauchboot unterwegs, um Kontakt zu den Bewohnern zu halten und Unterstützung anzubieten. Die Lage ist bei den Hochwassererprobten Neckaranrainern unter Kontrolle. Die Anwohner haben sich durch die Erfahrungen der letzten Jahre und Jahrzehnte für solche Lagen gerüstet.
  • Je nach Grundwasserstand werden die Keller in den nächsten ein bis zwei Tagen abgepumpt.
  • Die Sperrung von Straßen oder Abschnitten wird, sobald das Wasser sich zurückzieht und die Reinigung und Räumung erfolgt ist, zurückgenommen.
  • Im Bereich der Konradusstraße musste ein Teil der Häuser vom Strom genommen werden. Die Betroffenen wurden direkt von der Feuerwehr informiert und werden per Notstromaggregat versorgt. Mit weiteren Stromabschaltungen ist aktuell nicht zu rechnen.
  • Nicht nur in der Konradusstraße gilt: Betreten Sie keine überfluteten Keller. Es besteht akute Stromschlaggefahr!
  • Sandsäcke können nach wie vor rund um die Uhr bei der Feuerwehr abgeholt werden.
  • Achtung! Es gibt im Neckarbereich starke Strömungen - es besteht weiterhin Lebensgefahr! Meiden Sie den Hochwasserbereich und bringen Sie sich nicht in Gefahr!
  • Bitte beachten Sie auch die allgemeinen Hinweise zum Verhalten bei Hochwasser am Ende des Beitrags.

OB Stipp und BM Rickenbrot danken allen Einsatzkräften und den Unterstützer*innen für ihren nimmermüden Einsatz!

Telefon Feuerwehr Neckarelz-Diedesheim: Tel. 7474 (im Notfall 112).

Update 02.06.2024, 15:30 Uhr:

Aktuell liegt der Pegel Gundelsheim bei 7,61 m. Das ist einem zehnjährigem Hochwasser gleichzusetzen.
Das Neckarwasser hat u.a. die Jahnstraße und die Alte Brückenstraße erreicht, grob gesagt den Bereich zwischen Neckar und Heidelberger Straße. In einzelnen Straßen (Bahnhofstraße, Hohlweg) drückt das Wasser von unten.

Laut aktuellen Vorhersagen muss gegen 22 Uhr in Gundelsheim mit Erreichen des Scheitelpunkts gerechnet werden. In Mosbach werden die vorhergesagten 8 m ( = 20jähriges Hochwasser) dann gegen 24 Uhr erwartet. Die jeweiligen Auswirkungen sind auf der Karte "Überflutungsflächen" zu sehen.

Für Montagmittag wird eine Entspannung der Lage erwartet. 

Hinweise:
Bitte beachten Sie unbedingt die Absperrungen! Bringen Sie sich und andere nicht in Gefahr! 
Betreten Sie keinesfalls vollgelaufene Keller und Garagen, denken Sie an eine Stromschlaggefahr!
Bitte beachten Sie die unten aufgelisteten allgemeinen Informationen zum Verhalten vor, bei und nach Hochwasser.

Für betroffene Bewohner*innen stehen Sandsäcke am Feuerwehrgerätehaus Neckarelz-Diedesheim bereit. Telefonisch erreichbar ist die Feuerwehr unter Tel. 7474 oder über die 112.

Drohnenbild APG, (c) Daniel Barth
Drohnenbild Neckarbrücke, (c) Daniel Barth
Drohenbild Diedesheim, (c) Daniel Barth
Drohenbild, (c) Daniel Barth

Update 02.06.2023, 7 Uhr:
Am Pegel Gundelsheim liegt der Wasserstand bei 7,13 m. Das ist einem zweijährlichen Hochwasser gleichzusetzen.
Gemeldet ist im weiteren Verlauf eine mittlere Hochwassergefährdung am Neckar zwischen Heilbronn und Mannheim. Damit kann es zu einzelnen Überflutungen ufernaher Bereiche und gewässernaher Bebauung kommen. Einzelne Straßen und Wege können gesperrt sein. Bitte beachten Sie die Ausschilderungen bzw. Anweisungen der Einsatzkräfte.

Für betroffene Bewohner*innen stehen Sandsäcke am Feuerwehrgerätehaus Neckarelz-Diedesheim bereit. Telefonisch erreichbar ist die Feuerwehr unter Tel. 7474.

Mittlere Hochwassergefährdung am Neckar, (c) NINA

Nach Meldung der Hochwasservorhersagezentrale (HVZ) vom 31.05.2024 um 11:30 Uhr liegt der Wasserstand des Neckars am Pegel Gundelsheim bei 2,53 m. Für Samstagsabend wird aufgrund gemeldeten Dauerregens mit einem  Anstieg des Wasserstandes am Neckar und an der Elz gerechnet. Die vorliegende Prognose geht für unseren Bereich von einem Wasserstand des Neckars von bis zu 7,47 m aus, wobei es die weiteren, aktualisierten Vorhersagen zu beobachten gilt.
 
Bei einem Wasserstand ab 5,40 m tritt der Neckar über die Ufer und der Bereich unter der Stelzenbrücke wird voraussichtlich überflutet. Weitere Bereiche können betroffen sein.
 
Die Stadt Mosbach sperrt ab 31. Mai vorsorglich den Bereich unter der Stelzenbrücke. Dort geparkte Fahrzeuge müssen entfernt werden.

Die Bevölkerung wird gebeten, sich weiter auf dem Laufenden zu halten und entsprechende Vorkehrungen zu treffen!
 
Weitere Informationen über den aktuellen Hochwasserverlauf am Neckar und seinen Nebenflüssen erhalten Sie über die Internetseite der Hochwasser-Vorhersagezentrale unter www.hvz.baden-wuerttemberg.de und über das Fernsehprogramm SWR Baden-Württemberg ab der Videotext-Seite 806. Über die App „meine Pegel“ https://www.hochwasserzentralen.info/meinepegel/ kann man individualisiert Informationen zu den Pegeln des Neckars (Messstation in Gundelsheim) und der Elz abrufen.

Weitere sinnvolle Apps für alle Lagen sind z.B. die NINA-Warn-App sowie die App des Deutschen Wetterdienstes „DWD“, jeweils im Google-Play-Store erhältlich.

Allgemeine Informationen zum Hochwasser

Gut vorbereitet auf Hochwasser
Das Wasser steigt und es ist kein Ende in Sicht. Jetzt ist immer noch Zeit, sich vorzubereiten. Kontaktieren Sie den Wohnungseigentümer/die Eigentümergemeinschaft und sprechen Sie das Vorgehen mit ihm ab. Wenn Sie im eigenen Haus wohnen, dann können Sie Folgendes tun:
Besorgen Sie zum Schutz Sandsäcke, Schalbretter, wasserfeste Sperrholzplatten und Silikon.
Verhindern Sie, dass gefährliche Stoffe oder Chemikalien vom Wasser erreicht werden.
Bringen Sie wertvolle Möbel oder Geräte wie Computer etc. in die oberen, hochwassergeschützten Räume.
Räumen Sie die (Keller-)Räume aus, in die Grundwasser eindringen kann oder die volllaufen können.
Sichern Sie den Heizöltank gegen den Auftrieb durch das Wasser, indem Sie ihn z. B. an der Wand verankern oder mit Ballast beschweren. Denken Sie auch an Insektenschutzmittel, falls nach Rückgang des Hochwassers Mücken und andere Schädlinge ins Haus kommen.
Besorgen Sie ggf. eine Campingtoilette.
Machen Sie sich frühzeitig Gedanken über die Versorgung Kranker oder Hilfebedürftiger. (Können Sie diese Personen rechtzeitig aus der Gefahrenzone evakuieren? Wohin?) und die Unterbringung von Kindern sowie die Evakuierung von Haus- und Nutztieren.
Grundsätzliches: Ausreichend Lebensmittel und Trinkwasser, ein batteriebetriebenes Radio oder ein Kurbelradio, eine Taschenlampe und einen Campingkocher sollten in jedem Haushalt zur Verfügung stehen.
Halten Sie Ihre Tasche mit den wichtigsten Dokumenten bereit.
Ganz wichtig: Information und Organisation Halten Sie sich auf dem Laufenden! Verfolgen Sie die aktuellen Wettermeldungen und Hochwasserwarnungen über Rundfunk (Regionalsender wie SWR, WDR, HR, BR, MDR etc., insbesondere deren Videotext-Seiten) und Internet (z.B. Nachrichtenseiten) bzw. Warn-Apps. Entwerfen Sie Handlungspläne innerhalb der Familie, Nachbarschaft usw.: Wer macht was? Überlegen Sie, wie eine Kommunikation stattfinden kann, wenn das Telefonnetz und der Mobilfunk ausfallen.
 
Während des Hochwassers 
Zu Hause
Bleiben Sie ruhig und besonnen. Prüfen Sie, ob Ihre Vorsorgemaßnahmen ausreichen. Dichten Sie Fenster und Türen sowie Abflussöffnungen ab, damit kein Wasser nach oben gedrückt werden kann. Schalten Sie elektrische Geräte und Heizungen in Räumen, die volllaufen können, ab. Denken Sie an die Stromschlaggefahr. Schalten Sie den Strom gegebenenfalls komplett aus (Sicherung raus).Falls vorhanden, überprüfen Sie Rückstauklappen im Keller. Rückstauklappen verhindern, dass während eines Hochwassers das Abwasser im Rohrsystem des Hauses nach oben gedrückt wird. Dies geschieht maximal bis zum Niveau der Straßenoberkante (Rückstauebene). Ohne Rückstausicherung werden alle tiefer liegenden Bereiche des Hauses wie der Keller überflutet. Helfen Sie anderen, aber bringen Sie sich nicht selbst in Gefahr. Bringen Sie Kinder vor Eintritt der Gefahr aus dem Überschwemmungsgebiet in Sicherheit.

Unterwegs
Fahren Sie Ihr Auto rechtzeitig aus gefährdeten Garagen oder von Parkplätzen. Achtung! Tiefgaragen können bei Hochwassergefahr zu tödlichen Fallen werden. Fahren Sie nicht durch überflutete Straßen. Wasser im Motorraum macht viel kaputt. Der Katalysator mit einer Betriebstemperatur von 700 Grad Celsius zerspringt bei plötzlicher Abkühlung durch Wasser. Lassen Sie Ihr Fahrzeug abschleppen, wenn es bis über die Räder im Wasser steht. Fahren Sie wegen der Wellenbildung und der Gefahr von Unterwasserhindernissen nicht in überfluteten Gebieten mit Booten oder anderen Fahrzeugen unnötigerweise „spazieren“. Betreten Sie keine Uferbereiche: Es besteht die Gefahr von Unterspülungen oder Abbrüchen. Überflutete oder teilüberflutete Straßen dürfen nicht befahren werden. Beachten Sie die Anweisungen und Absperrungen der Einsatzkräfte. Wählen Sie bei einem Notfall den Notruf der Feuerwehr (112).Wenn Personen zu Schaden gekommen sind, befolgen Sie die Hinweise zu Lebensrettenden Sofortmaßnahmen und zur Psychischen Ersten Hilfe.

Wenn das Wasser weicht
Vorsicht! Beginnen Sie mit den Abpumparbeiten im Haus erst, wenn Sie sicher sind, dass der Grundwasserspiegel ausreichend gesunken ist: Sie beschädigen ansonsten die Bodenwanne des Hauses. Bitte achten Sie auf Informationen der Gemeinde oder der örtlichen Feuerwehr. Machen Sie eine Bestandsaufnahme und fotografieren Sie die Schäden für die Versicherung. Räumen Sie Wasserreste und Schlamm aus dem Haus. Trocknen Sie die Räume so schnell es geht, um Bauschäden oder Schimmel zu vermeiden. Nutzen Sie Heizgeräte für das Trocknen. Sie können gemietet oder ausgeliehen werden. Lassen Sie die Elektrik, Heizöltanks und in besonderen Fällen die Baustatik vom Fachmann überprüfen. Wenn Schadstoffe wie Farben, Lacke, Pflanzenschutzmittel, Benzin, Öl etc. freigesetzt wurden, rufen Sie die Feuerwehr. Schmutzige, kaputte Möbel und verdorbene Lebensmittel gehören nicht einfach in den Hausmüll, sondern müssen fachgerecht entsorgt werden. Essen Sie kein Obst, Gemüse und Salat aus überschwemmten Gebieten. Verständigen Sie das Amt für Landwirtschaft, wenn Gärten oder Felder mit Schadstoffen (z.B. Öl) verunreinigt wurden.