Mosbach hisst Mayors for Peace Flagge als Zeichen für den Frieden

Auch in diesem Jahr setzt die Stadt Mosbach mit dem Hissen der Mayors for Peace-Flagge am Rathaus am 8. Juli wieder ein deutliches Zeichen gegen Kriege und für eine friedliche Welt ohne Atomwaffen.

Mayors for Peace Flagge am Mosbacher Rathaus (Foto: Stadt Mosbach)

Kriege, Klimawandel und eine weltweite Bedrohung der Demokratien: Vor diesem Hintergrund findet am 8. Juli der Flaggentag der Mayors for Peace statt. Auch in diesem Jahr setzen rund 600 Städte in Deutschland mit dem Hissen der Mayors for Peace-Flagge vor den Rathäusern ein deutliches Zeichen gegen Kriege und für eine friedliche Welt ohne Atomwaffen. 

Laut dem aktuellen Jahresbericht des Stockholmer Friedensforschungsinstitutes SIPRI reduzierte sich der weltweite Bestand an Atomsprengköpfen auf schätzungsweise 12.121. Die Zahl der in hoher Alarmbereitschaft gehaltenen Sprengköpfe stieg auf rund 2.100. Neun Länder verfügen über Atomwaffen, die meisten der akut einsatzbereiten Waffen besitzen die USA und Russland. China baut sein Atomwaffenarsenal in großer Schnelligkeit weiter aus. In allen nuklear bewaffneten Staaten sieht SIPRI Bestrebungen, die Bestände zu modernisieren.

Zudem geht der anhaltende russische Angriffskrieg auf die Ukraine einher mit einem Rückzug Russlands aus internationalen Verträgen, wie dem New START-Vertrag, der 2021 für fünf Jahre verlängert wurde und die Begrenzung strategischer Kernwaffen zwischen den USA und Russland regelt, sowie dem CTBT (Comprehensive Nuclear-Test-Ban Treaty), dem umfassenden nuklearen Teststoppvertrag. 

„Als Mayors for Peace-Stadt setzen wir mit dem Hissen der Flagge ein sichtbares Zeichen gegen Atomwaffen und für ein friedvolles Zusammenleben der Menschen. Atomwaffen sind eine Bedrohung für die Menschheit. Wir brauchen Verständigung und Vertrauen statt Aufrüstung und Abschreckung“, erklärt Oberbürgermeister Julian Stipp. „Wir sind zudem glücklich und stolz, dass wir gemeinsam mit dem Mosbacher Friedensforscher und Namensgeber der Hans Günter Brauch-Stiftung jährlich ein Signal für den Frieden setzen können.“ Mit dem Schülerpreis der Stiftung sollen junge Menschen auf den Übergang zur Nachhaltigkeit in einem klimaneutralen Europa vorbereitet und mit der Forschung vertraut gemacht werden. Beim internationalen Wissenschaftspreis steht in diesem Jahr das Thema „Ökozid: Auswirkungen von Kriegen und/oder Klimawandel auf die Ernährungssicherheit seit 1945“ im Fokus. 

Die HGB-Stiftung wurde zum 75. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs und der Befreiung vom Faschismus gegründet. Sie widmet sich sowohl global als auch lokal der Forschung und Bildung zu Frieden und Ökologie im Anthropozän – der neuen Epoche der Erdgeschichte, die am 16. Juli 1945 mit dem ersten Test einer Atomwaffe im amerikanischen Alamogordo begann.

Was ist der Flaggentag:
Am Flaggentag erinnern die Mayors for Peace an ein Rechtsgutachten des Internationalen Gerichtshofes in Den Haag vom 8. Juli 1996. Der Gerichtshof stellte fest, dass die Androhung des Einsatzes und der Einsatz von Atomwaffen generell gegen das Völkerrecht verstoßen. Zudem stellte der Gerichtshof fest, dass eine völkerrechtliche Verpflichtung besteht, „in redlicher Absicht Verhandlungen zu führen und zum Abschluss zu bringen, die zu nuklearer Abrüstung in allen ihren Aspekten unter strikter und wirksamer internationaler Kontrolle führen.“ 

Wer sind die Mayors for Peace:
Die Organisation Mayors for Peace wurde 1982 durch den Bürgermeister von Hiroshima gegründet. Das weltweite Netzwerk setzt sich vor allem für die Abschaffung von Atomwaffen ein, greift aber auch aktuelle Themen auf, um Wege für ein friedvolles Miteinander zu diskutieren. Mehr als 8.390 Städte in 166 Ländern gehören dem Netzwerk an, darunter 895 Städte in Deutschland – seit 2020 auch Mosbach.