Internationaler Wissenschaftspreis der Hans Günter Brauch-Stiftung
Der Internationale Wissenschaftspreis der HGBS nimmt innovative, qualitativ hochwertige theoretisch und empirisch fundierte Arbeiten von Forscher*innen aus allen Kontinenten zu spezifischen Themen an, die sozialwissenschaftliche Forschung zur Friedensforschung, Ökologie und zum Anthropozän verbinden.
Die Forscher*innen können sich selbst bewerben oder von Professor*innen und Leiter*innen von Abteilungen und Instituten nominiert werden. Bei den beantragten Forschungsarbeiten kann es sich um veröffentlichte wissenschaftliche Artikel mit Peer-Review-Verfahren oder um Bücher mit Einzelautoren handeln, die von renommierten Verlagen herausgegeben werden, oder um Manuskripte in Buchform (Dissertationen oder Habilitationsschriften).
Die Bewerbungen werden von Mitgliedern einer internationalen, geschlechterparitätisch besetzten Jury aus allen fünf Kontinenten geprüft und bewertet.
Der Preis besteht aus einer Urkunde und einem Preisgeld von 3.000 Euro und wird jährlich in Mosbach verliehen.
Internationaler Wissenschaftspreis 2024
Impressionen der Preisverleihung und Nachbericht
Einen Bericht zur Preisverleihung finden Sie hier. Weitere Berichterstattungen sowie Dokumentation der Verleihung finden sich auf der Stiftungsseite.
Einladung zur Preisverleihung
In der nordbadischen Stadt Mosbach tagen nicht nur seit bereits über 70 Jahren Biochemiker, Molekularbiologen sowie Rechtsmediziner aus dem In- und Ausland, seit 2023 wird hier auch der Internationale Wissenschaftspreis der Hans Günter Brauch-Stiftung (HGBS) für Frieden und Ökologie im Anthropozän verliehen.
Am 10. Oktober um 17 Uhr steht die zweite öffentliche Verleihung des Preises im historischen Rathaus am Marktplatz an, zu der Interessierte herzlich eingeladen sind.
Preisträger des Internationalen Wissenschaftspreises 2024 sind der amerikanische Sozialwissenschaftler Prof. Dr. Gregory M. Thaler für sein im Verlag der Yale-Universtität erschienenes Buch „Einen Regenwald retten und die Welt verlieren – Schutz und Verdrängung in den globalen Tropen“ sowie der griechische Völkerrechtler und Rechtsanwalt Dr. Victor Tsilonis für sein im Springer Nature-Verlag erschienenes Buch „Rechtsprechung des Internationalen Strafgerichtshofs“. Beide teilen sich den Preis und das Preisgeld zur Hälfte.
Neben den beiden Hauptpreisträgern erhalten drei Wissenschaftler eine internationale Anerkennung sowie Buchverträge von Springer Nature. Dr. Annet Adong aus Kampala, Uganda für ihr Buch „Bewaffnete Konflikte und erzwungene Umsiedlungen: Anreize und Folgen für Konsum und soziale Präferenzen“, Dr. Melissa Roxana Quispe-Zuniga aus Trujillo, Peru für ihre Dissertation über „Bergbau und kleinbäuerliche Landwirtschaft in den Anden: Sozio-ökologische Wurzeln des Landnutzungskonflikts“ und Dr. Christo Idowu Odeyemi aus Nigeria für sein Buch „Klimasicherheit: Eine Perspektive aus Subsahara-Afrika im Anthropozän“. Überreicht werden die Preise durch die stellvertretende HGBS-Vorstandsvorsitzende Dr. Ursula Oswald, ehemalige Ministerin für ökologische Entwicklung aus Cuernavaca in Mexiko.
Schließlich wird der Stiftungsgründer Dr. Hans Günter Brauch vier Preise für Friedensmusik an die Musiker des Nicolaus-Kistner-Gymnasiums Mosbach verleihen, die den Abend auch musikalisch begleiten. Der Festakt endet mit einer Festrede von Landrat Dr. Achim Brötel „Über lokales Handeln und Umsetzung“ sowie einem Vortrag von Dr. Hans Happes über die globale Forschung und lokale Bildung.
Alle Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen!
Die Veranstaltung kann auch online über Teams mitverfolgt werden: https://shorturl.at/hzkKb
Meeting ID: 316 047 401 963, Passcode: pAMoQt
Auf den Seiten der HGB-Stiftung sind Informationen, Interviews, die Pressemitteilungen und weitere Details auch auf Englisch abrufbar.
Die Einladung (Pdf) (123 KB) in der Zusammenfassung.
Ausschreibung
Das Thema für den IWP 2024 lautet: "Ökozid: Auswirkungen von Kriegen und/oder Klimawandel auf die Ernährungssicherheit seit 1945, als das Anthropozän (Menschenzeitalter) begann".
Jeder Wissenschaftler kann sich bis zum 31. Mai 2024 bewerben oder nominiert werden, indem er/sie einen Originaltext in englischer Sprache einreicht, der als Buch veröffentlicht wurde oder ein unveröffentlichtes Manuskript ist (z.B. eine Promotion, fortgeschrittene Promotion oder Habilitation), die nach 2020 angenommen wurden und für die der akademische Grad 2020 verliehen wurde.
Details zur Stiftung, den IWP und die Ausschreibung 2024 finden sich unter:
In deutscher Sprache: http://hgb-stiftung.de/html/Wissenschaftspreis.html
In englischer Sprache: http://hgb-stiftung.org/html/Science_Prize.html
Aktuelles Forschungsthema: http://hgb-stiftung.org/html/Science_Prize_Topical.html
Globale Jury: http://hgb-stiftung.org/html/Global_Jury.html
Voraussetzungen für die Teilnahme
Nominierungen und Selbstbewerbungen sind mit diesen Unterlagen möglich:
Nominierungen durch eine(n) Hochschullehrer(in) oder Leiter(in) eines Forschungsinstituts, eine 300-500 Wörter umfassende Zusammenfassung der Arbeit in englischer Sprache, elektronische Version des Buches oder unveröffentlichte Arbeit in englischer Sprache, Lebenslauf und Publikationsliste mit Angabe der beruflichen Position des(r) Autor(in), komplette Kontaktdaten und möglichst auch eine ORCID Identifikation, eine unterzeichnete Erklärung, dass der Antragsteller den eingereichten Text selbst verfasst hat.
Einreichungen sind bis zum 31. Mai 2024 zu richten an: hg.brauch@onlinehome.de. Nur Kandidaten, die in die Endauswahl kommen, sollen ein gedrucktes Exemplar der Arbeit schicken an: HGBS-Vorstand, Dr. Hans Günter Brauch, Alte-Bergsteige 47, 74821 Mosbach, Deutschland. Der ISP (IWP) 2024 wird am 10. Oktober 2024 in Mosbach in Süddeutschland verliehen. Der (die) Preisträger(in) sollte die Arbeit am 10.10.2024 in Mosbach vorstellen.AU
Die Hans Günter Brauch-Stiftung
Die Hans Günter Brauch Stiftung für Frieden und Ökologie im Anthropozän (HGBS) wurde am 8. Mai 2020 zum 75. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs und der Befreiung Europas und Deutschlands vom Faschismus gegründet, um sich sowohl global als auch lokal der Forschung und Bildung zu Frieden und Ökologie im Anthropozän zu widmen - der neuen Epoche der Erdgeschichte, die am 16. Juli 1945 mit dem ersten Test einer Atomwaffe in Alamogordo (USA) begann.
Der HGBS-Vorstand vergibt jedes Jahr vor Ort Preise an Schülerinnen und Schüler von vier Gymnasien im Neckar-Odenwald-Kreis in Baden Württemberg (Schülerpreis) und ab 2023 einen Internationalen Wissenschaftspreis.
Der Stiftungsgründer Dr. Hans Günter Brauch
Hans Günter Brauch wurde 197 in Reichenbuch (heute Stadtteil von Mosbach) geboren. Beim Abitur am Nicolaus-Kistner-Gymnasium in Mosbach im Jahr 1967 erhielt er den Scheffelpreis für besondere Leistungen in Deutsch und hielt die Abiturientenrede zu Gedanken zum Frieden.
Von 1967-1976 studierte er an den Universitäten in Heidelberg und London (UC London, LSE) Politikwissenschaft, Geschichte, Anglistik und Völkerrecht. Er wurde durch zwei Hochbegabtenstiftungen gefördert: die Friedrich Ebert Stiftung und ideell durch die Stiftung Mitbestimmung.
Im Juni 1976 wurde er zum Dr. phil. promoviert mit der Arbeit "Struktureller Wandel und Rüstungspolitik der USA (1940-1950). Zur Weltführungsrolle und ihren innenpolitischen Bedingungen".
1998 wurde er an der Freien Universität Berlin für das Fach Politische Wissenschaft habilitiert mit der Schrift "Globaler Strukturbruch, Systemtransformation und kein nationaler Strukturwandel, Rüstungs- und Abrüstungspolitik in den amerikanisch-sowjetischen Beziehungen 1981-1992".
Von 1976-1989 war er als Wissenschaftlicher Angestellter und Lehrbeauftragter an den Universitäten Heidelberg, Darmstadt, Tübingen und Stuttgart tätig. Von Januar-Juni 1978 war er Research Fellow an den Universitäten Harvard und Stanford (1978). Ab dem Wintersemester 1989-1990 bis zum Wintersemester 1997-1998 war er Lehrstuhlvertreter an den Universität in Frankfurt/Main, Leipzig und Greifswald sowie an der PH Erfurt tätig. Von 1999 bis 2012 lehrte er als Privatdozent am Otto-Suhr-Institut der Freien Universität Berlin (FU Berlin) im Bereich der Internationalen Beziehungen, vor allem zu Fragen von Sicherheit und Umwelt.
Von 1977-2016 übte er Lehrtätigkeiten im Bereich der Internationalen Politik an verschiedenen Universitäten in Deutschland aus. Als Gastprofessor hatte Brauch Einsätze im Ausland (Malaysia, Thailand, Mexiko, Costa Rica).
Von 1976-1995 forschte Brauch zur internationalen Sicherheitspolitik, zum Ost-West-Konflikt, zur Rüstungs- und Rüstungskontroll- und Abrüstungspolitik, zu Vertrauensbildenden Maßnahmen, zu alternativen Strategien und zur defensiven Verteidigung.
Seit 1991 arbeitete er zu Fragen der internationalen Umweltpolitik, der Klimapolitik und Energiepolitik, des globalen Umwelt- und Klimawandels, zu Umwelt und Sicherheit im Mittelmeerraum, zur menschlichen und Umweltsicherheit, zu Fragen des Übergangs zu einer nachhaltigen Entwicklung und des nachhaltigen Friedens sowie zur Friedensökologie und zum Anthropozän.
Brauch ist Autor und Herausgeber zahlreicher wissenschaftlicher Bücher. Seit 1987 ist er Vorsitzender von AFES-PRESS e.V. in Mosbach. Im Juli 2020 wurde er für seine Leistungen mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.
Die ausführliche Vita ist auf der Homepage der Hans Günter Brauch-Stiftung zu finden.
Internationaler Wissenschaftspreis 2023
Verleihung des 1. Internationalen Wissenschaftspreises sowie des Schüler- und des Schulmusikpreises am 14. Juli 2023 in der Alten Mälzerei:
Programm der Verleihungen (201 KB)
Pressebericht (331 KB) aus der Rhein-Neckar-Zeitung vom 19.07.2023.
Dokumentation der Verleihung mit Fotos und Videomitschnitten.
Das Thema des ersten internationalen Wissenschaftspreises der HGBS "Klimawandel und Konflikte" hat sich seit dem Ende des Kalten Krieges (1989) entwickelt und ist seit 2007 zu einem Thema der internationalen Sicherheitsdebatte in der Diplomatie und seit 2010 in sozialwissenschaftlichen Diskursen geworden.
Der Stiftungsrat hat Dr. Tobias Ide von der Murdoch University, Perth (Australien), für sein Buch zum ersten Preisträger des Internationalen Wissenschaftspreises 2023 gewählt.
Dr. Tobias Ide ist Senior Lecturer für Politik und Internationale Beziehungen an der Murdoch University und Außerplanmäßiger Professor für Frieden und Nachhaltigkeit an der Universität Hiroshima und außerordentlicher Professor für Internationale Beziehungen an der Universität Braunschweig (Deutschland).Ide erhielt Forschungsstipendien des Auswärtigen Amtes, des australischen Verteidigungsministeriums, der Deutschen Forschungsgemeinschaft, des Albert Shimmins Fund, des Australian Research Council, der Global Challenges Foundation, der Stiftung für deutsch-amerikanische Wissenschaftsbeziehungen, ein Stipendium der deutsch-israelischen Zusammenarbeit im Bereich des Forschungsprogramms zur Wassertechnologie, ein Stipendium der Deutschen Bundesstiftung Umwelt und der Heinrich-Böll-Stiftung.
Ide hat zahlreiche Publikationen in weltweit führenden Fachzeitschriften veröffentlicht und war in den Bereichen Friedensforschung, Sicherheitsstudien und Umwelt- und Konfliktthemen Gutachter für wichtige sozialwissenschaftliche Zeitschriften. Er ist Gründungsmitglied des Redaktionsteams des neuen SAGE-Journals zu Umwelt und Sicherheit. Er war zudem als Berater für internationale und nationale Regierungsorganisationen sowie für Nichtregierungsorganisationen tätig.Das von der Jury ausgezeichnete Buch "Catastrophes, Confrontations, and Constraints" von Ide ist eine bahnbrechende Studie darüber, wie Naturkatastrophen Kriege, Aufstände und andere Unruhen eskalieren lassen oder entschärfen können.
Die Preisverleihung findet am Freitag, dem 14. Juli 2023, in der Alten Mälzerei in Mosbach statt. Die Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen.
HGB-Stiftungsgründer Dr. Brauch , Preisträger Dr. Ide, Oberbürgermeister Julian Stipp und der Stellvertretende Vorsitzende der HGB-Stiftung, Dr. Hans Happes.
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