Natur nah dran: Botanische Hitzehelden im Stadtpark

Bunte, Insektenfreundliche Pflanzen, die der Sommerhitze widerstehen: auf den "Natur nah dran"-Flächen blühen WIldpflanzen.

Kartäuser-Nelke, (c) NABU, Anette Marquardt

Der Spätsommer macht nicht nur uns Menschen zu schaffen: Auch viele Pflanzen leiden unter den hohen Temperaturen. Manche Wildpflanzen sind aber auf solche Bedingungen spezialisiert.
 
Die Stadt Mosbach hat seit 2018 im Rahmen des Kooperationsprojekts „Natur nah dran“ des NABU und des Landes Grünflächen im Stadtpark, in der Waldstadt, am Nicolaus-Kistner-Gymnasium und am Auguste-Pattberg-Gymnasium sowie rund um dem Bahnhof Neckarelz in wertvolle Biotope mit Wildpflanzen umgewandelt. Darunter sind einige Arten, die Hitze und Dürreperioden trotzen.
 
Die naturnah gestalteten Flächen dienen in erster Linie dem Erhalt der Artenvielfalt bei den Insekten – sie bieten also Nektar und Pollen für Wildbienen, Schmetterlinge und Schwebfliegen. Dass sie auch besser mit den Folgen des Klimawandels zurechtkommen, als etwa konventioneller Rasen, ist ein toller Nebeneffekt. Denn so spart die Kommune Zeit und Geld bei der Bewässerung.
 
Hier stellen wir drei Hitzehelden vor, die man an den Flächen im Stadtpark entdecken kann:
 
Kartäuser-Nelke (Foto)
Ohne Blüte ist diese Nelkenart kaum von einfachem Gras zu unterscheiden. Wenn sie aber blüht, leuchten viele einzelne Blüten in den pinken Büscheln. Dianthus carthusianorum hat wenig Ansprüche an den Standort und zeigt sich oft in Fugen oder Mauerritzen. Sie passt ihre Größe dem Nährstoffangebot am jeweiligen Standort an und wird zwischen 15 und 45 Zentimeter hoch. In Mosbach ist sie im Beet neben dem Radweg im Stadtpark zu finden.
 
Wiesensalbei
Mit einer Wuchshöhe von bis zu 60 Zentimetern und seinen meist blauvioletten Blüten ist Salvia pratensis schon von Weitem zu sehen. Wiesensalbei bevorzugt offene Standorte mit viel Licht und ist perfekt für Trockenheit gerüstet: Seine tiefreichenden Wurzeln, die dichte Behaarung sowie ledrige Blättern mit Wachsüberzug minimieren den Wasserverbrauch. In der Wiese im Stadtgarten ist er in Mosbach im Frühsommer besonders auffällig.
 
Tauben-Skabiose
Bis in den Oktober hinein blüht Scabiosa columbaria in zartem Violett. Die robuste Staude mag magere Böden und viel Sonne. Besonders schön sind an ihr Schmetterlinge zu beobachten: 42 Arten, darunter der Zitronenfalter, sammeln an ihr Nektar. Mit ihrer bis zu anderthalb Meter langen Wurzel breitet sie sich über Wurzelsprossen aus und erschließt sich Feuchtigkeitsvorräte im trockenen Boden. Sie kommt im Stadtpark auf den naturnahen Wiesen-Flächen vor.
 
Hintergrund:
Das Kooperationsprojekt „Natur nah dran“ von NABU und Land wird gefördert durch das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg. Ziel ist es, Städte und Gemeinden mit Rat und Tat dabei zu unterstützen, Grünflächen im Sinne der Biodiversität umzugestalten. Von 2022 bis 2027 werden jährlich 15 Städte und Gemeinden gefördert. Seit 2016 wandelten 106 Kommunen bereits über 250.000 Quadratmeter naturnah um. Weitere Informationen: www.Naturnahdran.de