EU-weite Katastrophenschutzübung in der Region

Das Land Baden-Württemberg organisiert „Magnitude“, eine internationale Katastrophenschutzübung mit rund 850 Beteiligten, vom 24. bis 26. Oktober u.a. in Mosbach und der Region.

Krisenszenario auf dem TCRH-Gelände, (c) Stadt Mosbach

Wenn auf dem Messplatz in Neckarelz eine Zeltstadt aufgebaut ist, international besetzte Einsatzfahrzeuge in der Region auf den Straßen unterwegs sind und auf dem TCRH-Gelände der Ernstfall geübt wird, dann handelt es sich um die internationale Katastrophenschutzübung Magnitude. Vom 24. bis 26. Oktober sind 36 Stunden lang Teams aus verschiedenen Ländern im Auftrag der Europäischen Union und organisiert vom Land Baden-Württemberg für die Großübung vor Ort.  

An der Übung beteiligt sind insgesamt rund 850 Kräfte aus Österreich, Griechenland, Schweiz und Frankreich; in Mosbach werden rund 250 ausländische Einsatzkräfte vor Ort sein.

Das Übungsszenario sieht ein Erdbeben der Stärke 6,9 [ML] auf der Richterskala im Bereich des Oberrheins zwischen Karlsruhe und Mannheim vor. Neben erdbebentypischen Schäden wie z.B. (teil-)zerstörte Gebäude und Infrastrukturausfälle gehören aufgrund weitreichender Kaskadeneffekte massivste Auswirkungen auf industrielle, soziale und kulturelle Einrichtungen sowie die lebensnotwendige Versorgung der Bevölkerung zum Szenario. Als Folge des Erdbebens wird auch eine chemische, radiologische und nukleare Gefahrenlagen und somit austretenden Gefahrenstoffen und verseuchtem Trinkwasser simuliert  Im Fokus steht die Bergung und Versorgung von Personen und der Umgang mit Schäden an Gebäuden und Versorgungsleitungen. 

Mittendrin, statt nur dabei ist das Training Center Retten und Helfen (TCRH) auf dem ehemaligen Kasernengelände am Hardberg. Hier wird auf einer Trümmerstrecke die Räumung, Bergung und Versorgung verletzter Personen geübt. Das vom Bundesverband Rettungshunde (BRH) betriebene Übungsgelände ist prädestiniert für diesen Einsatz - das ganze Jahr über kommen deutsche und internationale Rettungs- und Bergungskräfte nach Mosbach, um hier für den Ernstfall zu proben. Die Dimension der Großübung Magnitude ist denn aber auch für die geübten Rettungskräfte des BRH nichts alltägliches. 

Nicht nur in Mosbach wird geübt, auch das Areal der Johannes-Diakonie in Schwarzach steht im Fokus von Magnitude, denn auf dem weitläufigen Gelände mit vielfältigen Wohnangeboten für Menschen mit Hilfebedarf soll eine Evakuierung eines Wohngebäudes trainiert werden. Daneben wird es auch Übungsszenarien in der Landesfeuerwehrschule Bruchsal sowie  bei der Mobilen Übungsanlage Binnengewässer in Mannheim geben. 

Die Federführung der Großübung liegt beim Land Baden-Württemberg, die Teams der internationalen Partner bestehen aus einem Heavy Urban Search and Rescue Team aus Frankreich (Husar / ca. 80 Personen stark), einem Medium Search and Rescue Team aus Österreich (Musar / ca. 35 Personen), drei kleinen Schweizer Teams im Bereich Urban Search and Rescue (Usar), einem Wasseraufbereitungsteam aus Österreich sowie einem CBRN-Team (chemische, biologische, radiologische und nukleare Substanzen) aus Griechenland mit rund 30 Personen. Zusätzlich werden Teilnehmer von der Feuerwehr Wien erwartet und ein kleines Team für den Bereich Usar aus Frankreich. Die deutschen Einheiten aus dem Bereich Katastrophen- und Bevölkerungsschutz, darunter auch die Feuerwehr Mosbach, sind in der vollen Bandbreite vertreten und wirken an den unterschiedlichen Übungsorten mit. Der baden-württembergischen Innenminister Thomas Strobl sowie EU-Kommissar Janez Lenarcic werden zu einem Vor-Ort-Besuch erwartet. 

Die Stadt Mosbach macht die Bürgerinnen und Bürger darauf aufmerksam, dass es sich lediglich um ein Übungsfall handelt. Auch wenn mit Einsatzfahrzeugen, Helikopterflügen und zahlreichen Einsatzkräften zu rechnen ist, besteht kein Grund zur Beunruhigung. Der Messplatz in Neckarelz sowie die Pattberghalle werden vom 23. bis 27. Oktober für die Öffentlichkeit gesperrt. In den umliegenden Straßen kann es zu Einschränkungen kommen. Das APG, Lehrerkollegium, Schüler*ìnnen und Eltern sowie betroffene Vereine wurden rechtzeitig informiert. Anlieger und Verkehrsteilnehmende werden für etwaige Beeinträchtigungen um Verständnis gebeten.

Das Beste an Katastrophen ist natürlich, wenn sie erst gar nicht passieren. Falls aber doch, müssen die Menschen bestmöglich vorbereitet sein. Der Bevölkerung bietet sich aus Anlass der Großübung die Gelegenheit, sich mit der eigenen Situation auseinanderzusetzen und zu prüfen, wie gut man selbst für den "Fall der Fälle" gerüstet ist. Was mache ich bei einem langanhaltenden Stromausfall? Was, wenn es zu einem Erdbeben, Starkregenereignis, Tornado kommt?

Wie können sich die Bürgerinnen und Bürger auf diese Gefahrenlagen vorbereiten und wohin im Ernstfall wenden? Hier finden sich weitere Informationen zu Magnitude sowie ein Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen mit Checkliste zum Herunterladen (939 KB).

Informationen zu all diesen Themen werden zudem sukzessive von der Stadt Mosbach aufbereitet und auf dieser Webseite bereitgestellt.

(Erstellt am 18. Oktober 2024)