"Neihaufest" am 29. März: Gemeinschaftsaktion für kommende Generationen

Beim Neihaufest am 29. März sind die Bürgerinnen und Bürger eingeladen, mit dem Pflanzen eines Baumes etwas von Bestand für kommende Generationen zu schaffen.

Impression aus dem Stadtwald, (c) Stadt Mosbach

Die Setzlinge sind schon bestellt – der Erfolg des letzten Jahres soll wiederholt werden: Am Samstag, den 29. März laden die Stadt Mosbach und die Rhein-Neckar-Zeitung ab 11 Uhr zum zweiten „Neihaufest“ ein. Nach der gelungenen Premiere nahe der Dreibrunnnenwiese im vergangenen Jahr, wird nun hoffentlich auch in Neckarelz ebenso tatkräftig "neighaue".
 
4.000 Quadratmeter misst das Areal, das Stadtförster Erwin Winterbauer dieses Mal im Alten Gemeindewald ausgewählt hat. Unweit der Kreuzung Richtweg/Steiniger Weg gelegen, bietet es einem tollen Ausblick auf die Stadt – samt Sitzgelegenheit auf einer gerade erst aufgestellten neuen Bank. „Und wenn der Platz nicht reicht, gibt es noch zwei weitere Flächen in der Nähe mit je 2.000 Quadratmetern, auf denen man sich austoben darf“, erklärt Winterbauer.
 
Die Schirmherrschaft hat erneut Bürgermeister Patrick Rickenbrot übernommen. „Das Neihaufest schafft ein Bewusstsein für Klimaschutz, Umwelt und Natur und trägt gleichzeitig dazu bei, unseren Stadtwald klimaresistent weiterzuentwickeln“, erklärt er den Gedanken hinter der Gemeinschaftsaktion. Die Teilnehmenden bekommen Gelegenheit, etwas von Bestand für kommende Generationen zu schaffen und ihre Verbindung zur Natur zu stärken. „Der Baum als Symbol für Leben, Wachstum, Entwicklung und Zukunft erlangt dabei insbesondere für Familien mit Kindern Bedeutung, die "ihren" Douglasienhain immer wieder besuchen und das Wachsen und Gedeihen der jungen Bäume nachverfolgen können“, sagt Rickenbrot.
 
Ob jung oder alt, alleine oder als Familie, aus Mosbach oder der Umgebung, als Gruppe oder Verein: Beim Neihaufest darf jede und jeder vier Stunden lang so viele Bäume pflanzen, wie sie oder er will. Der Förster ist sich sicher, dass die Setzlinge – 1.000 Douglasien und 200 Linden hat Winterbauer bestellt – genauso gut Wurzeln schlagen wie die Eichen und Walnüsse im vergangenen Jahr nahe der Dreibrunnenwiese. „Da liegt die Anwachsquote quasi bei einhundert Prozent.“ Und der Standort im Alten Neckarelzer Gemeindewald weise sogar eine noch bessere Bodenqualität auf.
 
Zuletzt standen vor allem Fichten und einige Buchen dort, doch vor drei Jahren machten sich Käfer breit und den von Trockenheit geschwächten Bäumen endgültig den Garaus. „Bildlich gesprochen bringen wir dieses Mal den Porsche auf die Rennstrecke“, sagt Winterbauer. Was die Wachstumsgeschwindigkeit angehe, seien Eichen und Walnüsse eher die Mittelklasse, Douglasien dagegen sportliche Flitzer. Vor allem auf so gutem Boden wie jenem im Alten Gemeindewald. Hier können sie ihr volles Potenzial ausschöpfen, so wie es mit einem Porsche eben nur auf der Rennstrecke geht. „Nach 60 Jahren sind sie dann 40 Meter hoch – bei 60 Zentimetern Stammdurchmesser.“
 
Da, wo es noch gehe, die Bedingungen entsprechend gut seien, will er aus forstwirtschaftlicher Perspektive den Nadelwald erhalten, nennt Winterbauer einen weiteren Aspekt, warum diesmal die Wahl auf Douglasien fiel. Die Linden dazwischen sorgen für eine natürliche Durchmischung. Weiterer Vorteil: Die Setzlinge schmecken Wildtieren bei Weitem nicht so gut wie junge Eichen und Walnüsse. Was zur Folge hat, dass die kleinen Bäume nach dem Pflanzen keine Schutzhülle brauchen, um sie vor Verbiss zu bewahren. „Das spart viel Zeit beim "Neihaun“, weiß der Förster.
 
Wer trotzdem eine Pause braucht, kann beim Zelt des Tennisclubs Waldstadt neue Kräfte tanken, einige Mitglieder sorgen wieder für das leibliche Wohl der Teilnehmenden. „Ich hab angefragt, und keine zehn Minuten später kam schon die positive Rückmeldung, dass man wieder mit dabei ist“, freut sich Winterbauer. Zum Ausruhen und für spätere Besuche der Fläche regte außerdem Waldarbeiter Marek Jarosch an, eine Bank aufzustellen. Inzwischen steht diese bereits – und eignet sich perfekt, um dem selbst gepflanzten Wald beim Wachsen zuzuschauen.
 
Festes Schuhwerk und einen Spaten, mehr braucht es nicht, um am Samstag, den 29. März, im Namen der Natur so richtig reinzuhauen. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Wer einen Stift (es empfiehlt sich ein Permanent-Marker) mitbringt, darf die gepflanzten Bäume (bzw. die Stöcke daneben) zur Wiedererkennung beschriften.