Lesung „Die Kinder von Auschwitz singen so laut!“ am 11. April

Die Öffentlichkeit ist eingeladen zur Lesung am Freitag, den 11. April in Dallau.

Gedenktafel am Marktplatz Mosbach, (c) Stadt Mosbach

Im Rahmen des diesjährigen Gedenkens an die Deportation und Ermordung der Sinti und Roma aus Mosbach und Umgebung während des Nationalsozialismus gibt es am Freitag, den 11. April, um 19 Uhr eine Lesung aus dem Buch „Die Kinder von Auschwitz singen so laut!“. Die von Pfarrer Richard Lallathin organisierte Veranstaltung findet im Dorfgemeinschaftsraum Dallau (im Schulzentrum Elztal) statt, die Öffentlichkeit ist hierzu eingeladen.
 
Im Mittelpunkt der erschütternden Biographie steht die Sintiza Martha Guttenberger, geb. Reinhardt. Sie lebte mit ihrer Familie in Dallau, bis sie am 23. März 1943 von Mosbach aus nach Auschwitz deportiert wurde. Fast alle Familienmitglieder starben aufgrund der schlimmen Bedingungen im KZ oder wurden ermordet. In Auschwitz-Birkenau wurde Martha Guttenberger von der SS im Waisenblock eingesetzt, in dem Sinti- und Romakinder untergebracht waren. Martha Guttenberger überlebte mehrere Lager und ließ sich nach dem Krieg in Ravensburg nieder.
 
Die Befreiung durch die Alliierten bedeutete jedoch kein Ende der Diskriminierung durch die Mehrheitsgesellschaft. Marthas Schwiegertochter Magdalena Guttenberger hat seit den 1970er Jahren die Erzählungen über deren Verfolgungserfahrungen mitgeschrieben. Ab 2014 zeichnete Manuel Werner Gespräche auf und recherchierte zum Leben von Martha Guttenberger. So entstand die bislang umfangreichste Lebensbeschreibung einer Sinti- und Romaangehörigen, die Auschwitz überlebt hat. Eine ungewöhnliche biographische Annäherung der Autoren Magdalena Guttenberger und Manuel Werner, die bei der Veranstaltung vor Ort sind.
 
Die Lesung findet als Begleitveranstaltung zur Sonderausstellung „Vinzenz Rose – Einer von uns?!“ der Geschichte-AG der Realschule Obrigheim im Stadtmuseum Mosbach (Sonderausstellungsraum / Haus Becker) statt. Die Ausstellung ist jeweils mittwochs und sonntags von 15 bis 18 Uhr geöffnet, letztmalig am 30. April. Am 16. April sind Schüler*innen als Ausstellungslotsen anwesend.